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Einfach Füttern Blog

Checkliste: Wie wird der erste Schnitt zum Erfolg?

erster Schnitt - www.kuehe-gesund-fuettern.de

Optimalen Schnittzeitpunkt finden – Vorschub sauber managen

Was sind die betrieblichen Ziele zum ersten Grasschnitt in 2020? Hohe Schmackhaftigkeit, gute Faserverdaulichkeit, gute Energie- und Proteindichten bei TS-Gehalten zwischen 30–40 %. Dabei soll die Häcksellänge zur Fütterungsstrategie des Betriebs passen und dadurch gute Verdichtung am Silo und hohe Futteraufnahmen im Stall ermöglichen. Wie lassen sich diese Ziele erreichen? Die Checkliste liefert hilfreiche Tipps zum ersten Schnitt.

 

  • Zuerst gilt: Den Erfolg planbar machen: Dafür das Silierprotokoll aus dem Vorjahr, Silageergebnisse und alle übrigen Informationen sammeln und im Team besprechen, was in diesem Jahr anders gemacht werden soll. Passte der Vorschub im Silostock (min. 2 m pro Woche im Sommer und 1 m pro Woche im Winter)? Gab es Probleme mit Schimmel? Erfolg lässt sich nur wiederholen, wenn die Erfolgsfaktoren bekannt sind.
  • Den Silo in der Ausrichtung so planen, dass wenig Regen und Wind eindringen kann.
  • In Fahrsilos saubere und unbeschädigte Wandfolie nutzen, um die Wände abzudichten und zu schützen.
  • Um den richtigen Zeitpunkt für den ersten Schnitt zu bestimmen, muss frühzeitig mit einer engmaschigen Grünlandbegehung im April gestartet werden.
  • Der optimale Schnittzeitpunkt ist erreicht, wenn die Hauptbestandsbildner kurz vorm Ährenschieben/Rispenschieben sind oder das Ährenschieben gerade begonnen hat. Achtung: Je nach Witterung reicht eine tägliche Kontrolle der Grünlandbestände nicht aus – dann auf zweimal täglich wechseln (morgens und abends). Die Rohfasergehalte erreichen im Silostock eines ersten Schnitts erfahrungsgemäß zwischen 20 und 24 %, wenn rechtzeitig geschnitten wird. Diese Silage verfügt in der Regel über hohe Energie- und Proteingehalte.
  • Falls Siliermittel eingesetzt werden sollen: Auf DLG-Prüfsiegel achten. Sonnige Tage und kalte Nächte begünstigen hohe Zuckergehalte. Das muss beim Siliermitteleinsatz berücksichtigt werden.
  • Die optimale Schnitthöhe liegt bei mindestens 8 cm, besser 10 cm, um die Vegetationskegel nicht zu verletzen und so wenig Schmutzeintrag wie möglich zu haben. Auch die Wender und Schwader hoch genug einstellen und wichtig: Zwischendurch die Einstellungen kontrollieren! Besonders bei alten Geräten aufpassen – sie verstellen sich manchmal quasi von selbst.
  • Das Ziel des TS-Gehaltes liegt in einer guten Grassilage zwischen 30 und 38 % TS. Trockene Silagen lassen sich schlecht verdichten und neigen zur Schimmelbildung. Nasse Silagen neigen zu Fehlgärungen.
  • Die theoretische Häcksellänge (tHL) nach der geplanten Fütterung ausrichten. Je nach TS-Gehalt zwischen 1,5 und 4 cm tHL anstreben. Dabei beachten, ob der Häcksler mit halber oder voller Messerzahl fährt. Im Vorfeld mit dem Lohnunternehmer absprechen. Während der Ernte die Häcksellänge immer wieder überprüfen (eingefrorene Referenzproben und/oder Schüttelbox verwenden).
  • Bei mehrtägiger Silobefüllung nach Möglichkeit das Silo zwischendurch nachts abdecken. Ggf. einen zweiten Silostock befüllen. Abläufe an die Befüllung anpassen. Nicht an Tag 1 alles mähen und danach drei Tage zusammenfahren.
  • Das Erntegut in gleichmäßigen Schichten abladen (max. 30 cm). Jede Schicht nach Möglichkeit zwei- bis viermal überfahren.
  • Das Walzfahrzeug sollte das Siliergut pro Stunde geteilt durch 3 betragen (Bsp.: 45 t Siliergut pro Stunde = 15 t Gewicht des Walzfahrzeugs).
  • Reifendruck 2 bar, Walzgeschwindigkeit max. 4 km/h
 

Schüttelbox erster Schnitt - www.kuehe-gesund-fuettern.de 

 

Die Häcksellänge sollte je nach TS-Gehalt zwischen 1,5 und 4 cm liegen. Mit einer Schüttelbox lässt sich das gut überprüfen.

  • In den oberen Bereichen des Silostocks feuchtes Erntegut (< 35 % TS) fahren und noch ca. 30 Min. nachwalzen – je nach Siliergut. Bei hohen TS-Gehalten fährt man eher noch mehr Luft ein, wenn zu lange nachgewalzt wird.
  • Nach Beenden das Silo direkt mit Unterziehfolie und Abdeckfolie abdecken und sicher befestigen. Für eine ausreichende Beschwerung eignen sich Sandsäcke. Ggf. Nicosil einsetzen, um Vogelfraß entgegenzuwirken.
  • Der Silostock sollte erst nach sechs bis acht Wochen geöffnet werden.
  • Wann kommt der nächste Folgeschnitt? Qualität oder Ertrag?! Die Abstände zwischen den Schnitten müssen passen, wenn hochverdauliche Silagen geerntet werden sollen. In den letzten beiden Jahren ließ sich mit einem Vier- bis Sechs-Wochen-Abstand zum Folgeschnitt fast nie eine Silage mit über 6,4 MJ NEL ernten. In 2019 waren die Bestände in einigen Regionen bereits nach 2,5 Wochen notreif. Allerdings lagen die Erträge zu niedrig und deshalb hat zu diesem Zeitpunkt niemand den 2. Schnitt gefahren. So ergaben sich viele Silagen, die sich zwar ganz gut mit dem 1. oder anderen rohfaserarmen Schnitten verschneiden lassen. Solo lässt sich jedoch eine Grassilage mit > 250 g XF/kg TS kaum an Hochleistungskühe verfüttern, wenn der Maissilageanteil < 70 % liegt. Deshalb sind die engmaschigen Bestandskontrollen auch zu den Folgeschnitten ein entscheidender Bestandteil des Weges zu einer guten Grassilage.
  • Im Silierprotokoll werden alle Informationen zur Grasernte gesammelt. Es enthält neben dem Schnittzeitpunkt, der Häcksellänge und der Erntemenge auch Informationen zum Wetter und eingesetzten Siliermitteln. Es kann analog oder digital geführt werden. Nur so lässt sich der Erfolg im nächsten Jahr planen!
  • Den Silo nur so weit wie unbedingt nötig abdecken und die Folie mit ein bis zwei Reihen Sandsäcken beschweren. Die Mitarbeiter regelmäßig schulen. Wie und wann wird aufgedeckt? Welches Futter muss entfernt werden (aufgrund von Nacherwärmung, Schimmel o. Ä.)?
  • Das durchsilierte Futter am besten mit einer Fräse oder einem Blockschneider/Schneidzange entnehmen, umso wenig Luft wie möglich in den Silostock eindringen zu lassen.
  • An den Silostöcken darauf achten, dass alle Abflüsse frei sind und kein Regenwasser vor und im Silostock steht.

Ich wünsche dir viel Erfolg und gesunde Kühe!

Deine Denise

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