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Einfach Füttern Blog

Grundfutteranalyse – Welcher Typ bist du?

Grundfutteranalyse - www.kuehe-gesund-fuettern.de

„Soll ich tatsächlich alle Grundfuttermittel untersuchen lassen?“ Sicher hast du dich das schon einmal gefragt?

Wenn du mich ein bisschen kennst, so weißt du, ich liebe Daten und Controlling. Besonders im Bereich der Fütterung. Deshalb bin ich auch ein großer Fan von Grundfutteranalysen! Ich tippe sie in Exceltabellen ein, vergleiche, versuche die Gründe für die Unterschiede herauszufinden usw. Natürlich benutze ich sie auch für ihren ursprünglichen Zweck: Die Rationsberechnung für deine Milchkühe!
Trotzdem muss dein Analysevorgehen auch zu dir und deinem Betrieb passen. Nein, jetzt kommt keine klare Laborempfehlung oder was du alles ankreuzen sollst, sondern die Frage: Was versprichst du dir von der Untersuchung? Was möchtest du mit deiner Fütterung erreichen und was brauchst du dafür?

Welcher Typ „Grundfutteranalyse“ bist DU?

Ich kenne aus meiner Beratungsarbeit min. drei Vorgehensweisen:

A) Du lässt alle Silagen 6-8 Wochen nach dem Silieren untersuchen. Du kreuzt die Gärsäuremuster mit an und möchtest die Toxingehalte angezeigt bekommen. Die Untersuchungen wiederholst du, wenn du den Silo geöffnet hast, regelmäßig alle 3 bis 6 Wochen. Die Befunde reichst du direkt an deinen Futterberater weiter. Du selbst kennst nur den Energie- und XP-Gehalt des ersten Schnitts und der Maissilage. Du bist der klassischer Sicherheitstyp!

B) Du lässt deine Silage einmal beproben, kurz bevor du sie verfütterst. Deine Ration wird daraufhin berechnet. Die Verifizierung erfolgt über Tankdaten, Milchinhaltsstoffe und Beobachtungen vor Ort. Du möchtest alles richtig machen und fährst gut mit deiner Taktik. Mit dieser Strategie gehörst du zu sicher 70% deiner Kollegen, die es ähnlich machen. Dann bist du der Typ „ohne Silageuntersuchung fühle ich mich unsicher“

C) Wenn du Typ C bist, dann untersuchst du gar keine deiner Silagen, hast dafür aber ein gutes Controlling vor Ort (Milchinhaltsstoffe min. 8x pro Monat, TMA Messung min. 1x wöchentlich etc.). Du magst ein wenig Risiko und hast vermutlich auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass eine in zwei Tüten aufgeteilte Silageprobe in unterschiedlichen Laboren zu verschiedenen Ergebnissen führt?! No risk no fun, ist eher dein Lebensmotto.

Ich provoziere natürlich absichtlich mit dieser Einteilung – ist ja klar. Was ist nun Ziel dieses Blogartikels, wenn ich dir kein Labor empfehlen möchte?
Ich möchte, dass du dir überlegst, welcher Typ „Grundfutteranalyse“ du bist und ob deine Strategie zu dir passt. Vielleicht bist du ja auch ganz anderer Typ!
Auf jeden Fall muss deine Strategie zu dir und deinen Zielen passen! Bringt dich deine Vorgehensweise stetig weiter oder hast du vielleicht noch andere (Fütterungs-)Baustellen vor Ort (Beladegenauigkeit, schwankende TS-Gehalte von Woche zu Woche etc.) an denen du arbeiten musst? Wie intensiv arbeitest du mit den Daten aus den Grundfutteranalysen? Ziehst du die richtigen Rückschlüsse? Auch im Hinblick auf Düngung, Flächenzusammensetzung, Ernteablauf etc.?
Bist du Typ A? Dann arbeite auch intensiv mit deinen Daten. Lasse dich aber nicht verwirren und vom Wesentlichen abbringen. Setze den Fokus auch auf die Mischgenauigkeit und auf ein intensives Fütterungscontrolling vor Ort.
Wenn du Typ B bist, nutzt du dann tatsächlich dein vollständiges Potenzial? Oder würden zusätzliche Proben dir möglicherweise dabei helfen, deine Silostöcke noch homogener zu gestalten, weil du feststellst, dass der DCAB-Wert am Silobeginn nichts mit dem DCAB-Wert am Siloende zu tun hat und deine Trockensteherfütterung völlig unerwartet nicht mehr funktioniert?
Vielleicht bist du auch Typ C, mittlerweile aber am Ende der Fahnenstange angekommen, weil deine Herde zwar bereits 10.500 Mkg im Schnitt gibt, aber du aktuell nicht mehr so recht von der Stelle kommst. Obwohl dein Team super gut aufgestellt ist und das ganze Frischmelker-Controlling noch nie so gut strukturiert war wie heute.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Nachdenken und beim Weiterentwickeln deiner Herde!
Deine Denise

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