Interview: Was macht ein Milchviehberater?
Das Interview führte agrajo.com – das Karriereportal der grünen Branche
„Man muss Bock auf gesunde Kühe sowie Fütterung haben.“
Das beschreibt die Voraussetzungen für einen Milchviehberater sehr gut. Dass dieser Beruf aber viel mehr verbirgt als es zuerst scheint, erzählen uns Jasmin von der Heyde und Meike Grisée von der Milchviehberatung Denise Völker.
Die beiden Beraterinnen beantworten unsere Fragen und wir erfahren einige spannende Insights über diesen außergewöhnlichen Job.
Wie würden Sie Ihren Beruf in drei Sätzen beschreiben?
Wir haben das Glück, jeden Tag was Neues zu lernen und uns persönlich weiterzuentwickeln. Es bringt Spaß, die Entwicklung von gesunden Milchviehherden zu begleiten und vielen Landwirten die Freude am Beruf wiederzugeben. Unsere Kunden zeichnet aus, dass sie Lust haben etwas zu verändern und dies ist der Unterschied zu den meisten konventionellen Beratungen.
Welche persönlichen Voraussetzungen glauben Sie, braucht man für diesen Job?
Man muss Bock auf gesunde Kühe sowie Fütterung haben. Außerdem sollte man offen dafür sein, Milchviehhaltern in der gesamten DACH-Region mit einem einzigartigen und zukunftsorientierten Beratungssystem individuelle Lösungen für ihren Betrieb zu entwickeln und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Herde auf das nächste Level bringen können.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Milchviehberater aus?
Bei uns sieht jeder Tag anders aus, da die Kunden mit unterschiedlichen Themen auf uns zukommen. Die verschiedenen Aufgaben sind durch festgeschriebene Prozesse gut strukturiert, wodurch wir effizient arbeiten können.
So können wir jeden Kunden erfolgreich durch das Training lotsen und ihm so viele Abkürzungen zu gesunden Kühen zeigen wie nur möglich. Um eine gleichbleibende und außergewöhnliche Beratungsqualität zu sichern und um möglichst viele Milchviehhalter zu erreichen, arbeiten wir eng im Team zusammen.
Durch die Aufgabenvielfalt, die der Job als Milchviehberater mit sich bringt, ist auch Raum für jeden seine individuellen Stärken sowie Interessen hervorzuheben. Da wir stetig die Landwirte besser betreuen möchten, entwickeln wir eigene Versuchsreihen, die wir auswerten und anschließend unsere Erkenntnisse den Kunden zur Verfügung stellen.
Was sind Schwierigkeiten, mit denen Sie in der alltäglichen Arbeit konfrontiert werden?
Wir lösen täglich die Probleme unserer Kunden. Viele Dinge sind möglich, zum Beispiel ein praxisnahes Fütterungscontrolling auf dem Betrieb zu etablieren. Bei anderen Dingen wird es sehr schwierig bis unmöglich, wenn man zum Beispiel mitleiden muss, weil das Wetter zum 1. Schnitt nicht passt.
Aufgrund der verschiedenen Betriebsstrukturen und Persönlichkeiten stehen wir täglich vor neuen Herausforderungen, die wir meistern. Aber genau das macht den Beruf nicht nur so abwechslungsreich, sondern auch spannend.
Was mögen sie an Ihrem Job am meisten oder was bereitet Ihnen am meisten Freude?
Wenn die Kunden ihre Freude am Beruf wieder finden, weil es ihren Kühen wieder gut geht oder sie durch unser Training finanziell besser aufgestellt sind und somit motiviert in die Zukunft schauen, um den Betrieb auch an die nächste Generation weitergeben zu können. Es bringt Spaß, mit Menschen zu arbeiten, die das gleiche Ziel haben, engagiert und motiviert sind und auch bereit sind etwas zu verändern.
Welcher Schritt Ihrer bisherigen beruflichen Ausbildung hilft Ihnen jetzt am meisten im Alltag als Milchviehberater?
Die Anstellung als Herdenmanagerin auf einem Milchviehbetrieb und somit die Probleme zu kennen, die einem im Alltag über den Weg laufen. Durch diese Erfahrung kann ich die Sicht der Landwirte noch besser verstehen und trotz der Online-Beratung, digital mit dem Landwirt „über den Hof gehen“.
Was macht ein Herdenmanager?
Das Berufsbild eines Herdenmanagers ist vielfältig und besonders. Erfahre in unserem Beitrag auf agrajo.com mehr.
Was hat Sie an Ihrer Stelle bei Milchviehberatung Denise Völker am meisten überrascht?
Dass die Fütterung von Hochleistungsherden kein Hexenwerk ist und jeder der Lust hat, dieses zu lernen, es auch kann. Außerdem ist mir hier klar geworden, dass gesunde Herden von sich aus mehr Milch geben und dass ein hohes Leistungsniveau keine kranken Kühe bedeutet.
Haben Sie Tipps für Berufseinsteiger in Ihrem Berufsfeld? Inwieweit braucht man Vorwissen etc?
Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium der Agrarwissenschaften. Intensives Vorwissen über die Fütterung von Milchkühen ist nicht notwendig. Man sollte, wie oben schon erwähnt, Lust auf Kühe haben, zudem ist eine schnelle Auffassungsgabe, diszipliniertes Arbeiten, Flexibilität und ein großes Teamplayer-Herz von Vorteil.
Wir danken Jasmin von der Heyde und Meike Grisée von Milchviehberatung Denise Völker für die Beantwortung unserer Fragen!
Das Interview führte agrajo.com – das Karriereportal der grünen Branche